Sommerferienaktion "Abenteuer Eifel, Mosel & Co."

09:00 Uhr Treffen im Haus der Jugend Gerolstein. Schlafsäcke, Isomatten, Taschenlampen, Kocher, Getränke, Lebensmittel, Gewürze, Handtücher, Zahnputzzeug und Klamotten in Rucksäcke verstauen und Gesicht, Arme und Beine mit Sonnenschutz einschmieren. So begann die erste Sommerferienwoche für neun 8 bis 13 jährige Kinder im Landkreis Vulkaneifel. Am 25. Juli fuhren die jungen Eifelentdecker und Ihre Betreuer Vanessa Füten, Friederike Hens vom Haus der Jugend Gerolstein, Jennifer Diederichs und Kreisjugendpfleger Kurt Laux mit dem Bus von Gerolstein nach Ulmen.

Bei strahlendem Sonnenschein lud ein reizvolles, schattiges Plätzchen am Ulmener Maar zu einem ersten Picknick ein. Nach der körperlichen Stärkung wurden die Rucksäcke wieder aufgeschnallt und eine 14 Kilometer lange Wanderung durch das romantische Tal der Wilden Endert begann.

Blindschleichen, Hirsch- und Mistkäfer, bunte Schmetterlinge, bizarre Wurzeln und Felsformationen und das plätschernde, kühle Wasser der Endert sowie urige Wanderstöcke weckten die Wahrnehmung und das Naturinteresse der Wanderer. In der Nähe des Klosters Martental reizte ein sieben Meter abfallender Wasserfall das Interesse der Teilnehmer besonder. Um 18:30 Uhr war endlich der ersehnte Lagerplatz am Bach auf der Wiese an der alten Bücheler Mühle erreicht. Hier sollte ein anstrengender erlebnisreicher erster Wandertag beendet werden. Alle mussten mit anpacken. Holz für das Lagerfeuer sammeln, Zwiebeln, Paprika und Tomaten schnippeln und in 4 Spirituskochern Reis kochen.

Wer nicht bei der Vorbereitung des Abendessens helfen konnte, richtete seinen Schlafplatz unter freiem Himmel auf einer ausgelegten Plane ein. Das Abendessen war spartanisch, aber lecker und der Hunger sorgte dafür, dass nichts übrig blieb und die Sonne am nächsten Tag wieder in das enge Enderttal scheinen konnte.

Die Nacht am Bach unter einem glitzerden Sternenhimmel und einem glühenden Lagerfeuer war etwas frisch, aber zum Ausgleich der Tageshitze auch angenehm.

 

Nach einem zünftigen Frühstück und einem aufgeräumten Lagerplatz, startete mit gepackten Rucksäcken die zweite Tagesetappe mit dem Ziel die Burgruine Winneburg bei Cochem für die Nacht zu erobern.

Circa zwölf Kilometer mit steilem Aufstieg zur Burg lagen unter den Wanderschuhen der jungen naturentdecker. Eine besondere Herausforderung des Tages war der Wassertransport zur Burg. In zwei Zehn-Liter-Kanistern musste das Wasser für's Kochen, Geschirr spülen und 24 x Waschen und Zähneputzen mit abwechselnd, vereinten Kräften und der logistischen Unterstützung von Wanderstöcken als Tragehilfen, den 2,5 km Aufstieg mitgeschleppt werden. Es hat sich gelohnt. Nach viel Gestöhne und Gejammer war die Burgruine Highlight der gesamten Tour. Mit den wenigen Kochutensilien und technischen Möglichkeiten, war das zubereiten von Pizzateig und das Backen auf dem offenen Lagerfeuer ein interessantes Projekt. Nischen, Erker, Höhlen und besondere Bereiche auf der Burgruine entdecken, erkunden und erobern, war besonders spannend. Bei Vollmond unter einem leuchtenden Sternenhimmel im Burghof einer Burgruine nächtigen und mit Vogelgezwitscher im Sonnenschein aufwachen haben sicherlich noch wenige Eifelkinder erlebt.

 

Sicher ist dagegen der Wild- und Freizeitpark bei Klotten für viele Kinder aus dem Landkreis Vulkaneifel ein fester Begriff und ein beliebter Ferienspaß.

Der Freizeitpark lag auf dem Weg unserer dritten Tagesetappe. Ein besonders heißer Sommertag sollte es für den Abstieg von der Burg und den steilen, anstrengenden Aufstieg durch die Weinberge an der Sesselbahn Cochem zum heiß ersehnten Freizeitpark auf den Klottener Berg werden. Achterbahn, Wasserschlitten und viele andere Attraktionen verbunden mit Fritten und Eis essen verdrängten Anstrengung und Müdigkeit und verstärkten Freude und Glücksgefühle. Das Ziel unseres Übernachtungsplatzes, auf dem Walderholungplatz in Klotten lag auch nur noch ca. 2 km vom Wild- und Freizeitpark entfernt.

Nach Übernachtungen unter freiem Himmel am Bach und auf einer Burgruine war nun die letzte Übernachtung im Wald unter alten Eichen und Buchen angesagt.

Wahrnehmungs- und Abenteuerspiele von der blinden Orientierung im Wald bis zum Hüttenbau aus Stöcken und Reisig standen auf dem Programm bis es dann zum gemeinsamen Kochen und Essen kam. Die nächtliche und frühmorgendliche Geräuschkulisse im Wald war aufregend, fremd, unheimlich, beängstigend, überraschend, spannend, aber trotzdem schön, wenn im Unterholz der Rehbock schreckt oder bellt oder in den Baumwipfeln das Käuzchen ruft, der Zaunkönig zwitschert oder der Eichelhäher Alarm schlägt.

Die vierte Etappe führte durch die Weinberge, begleitet von Eidechsen nach Klotten mit der Fähre über die Mosel und durch Wald und Wiesengelände zum Schwimmbad nach Cochem. Hier hatten alle die Möglichkeit ihren verschwitzten Wanderdreck abzuwaschen und eingermaßen geruchsfreundlich mit dem Bus von Cochem zurück nach Gerolstein zu fahren.

Müde und gesund, aber mit vielen erlebnisreichen und abenteuerlichen Eindrücken wurden die Kinder von Ihren Eltern am Haus der Jugend in Gerolstein wieder abgeholt.